Startseite
Gedanken zum Thema „Apfelbaum in der Schottergrube“, die sich ein wahrer Baumfreund gemacht hat:

Der im Baggerloch auf der zukünftigen Trasse der Ortsumgehung Freiberg gepflanzte Baum musste einem einfach leid tun. Lieblos war er da in einer mit Schottersteinen gefüllten Grube eingegraben. Seine Chancen auf ein Anwachsen und langes Leben waren sehr gering. Die Umweltaktivisten wussten offensichtlich nicht wie man eine ordentliche Pflanzgrube herstellt. So hatten sie vergessen, den nicht wachstumsfördernden Schotterboden gegen Mutterboden auszutauschen. Als ich vorbeikam blickte mich der Baum schon sehr traurig an. Ich hatte Mitleid und dachte an Goethe.

In seinem Gedicht „Gefunden“ heißt es in den letzten Zeilen:
„Ich grubs mit allen Würzlein aus
Zum Garten trug ichs
Am hübschen Haus
Und pflanzt es wieder
am stillen Ort
Nun zweigt es wieder
und blüht sofort.“


Und weil ich Mitleid hatte, tat ich was mir Goethes Gedicht geraten hatte. Ich grub den Baum aus und pflanzte ihn an einen Ort an dem er sich wohl fühlt. Ich bereitete ihm eine ordentliche Pflanzgrube, füllte Mutterboden auf und setzte ihn ein. Dankbar blickte mich der Baum an. Und immer wenn ich an jenem Ort vorbeikomme scheint der Baum mir zuzuraunen, gut dass es noch Menschen gibt, die Bäume lieben!

Nachtrag: Nachdem Baum Nummer 1 umgepflanzt wurde, kam Baum Nummer 2 in die Schottergrube. Natürlich wurde auch dieser umgehend an einen baumwürdigen Standort versetzt. Die Stadt Freiberg freut sich über diese Art der Sachspenden!